Mit klassizistischer Fassade und imposanter Freitreppe erhebt sich das denkmalgeschützte Filmtheater vor dem Volkspark Friedrichshain. Als eines der größten Programmkinos Berlin - von Gästen wie Mitarbeitenden liebevoll "FaF" genannt - erfreut es sich seit Jahrzehnten großer Beliebtheit. Und im Sommer verleitet der Biergarten am Kino ganz besonders zu anregenden Gesprächen bis spät in den Abend.Seit seiner Eröffnung 1925 unter dem Namen Olympia wurde das Gebäude durchgehend als Kino betrieben. Vom Weltkrieg unzerstört, öffnet das Kino bereits im September 1945 wieder. In der DDR wurde es verstaatlicht. Nach der Wende droht der Abriss, aber die Treuhand hatte die Rechnung ohne die Nachbarschaft und den Widerstand der Bürgerinitiative "Pro Kiez" gemacht. Nach jahrelangem Tauziehen übernahm Regisseur Michael Verhoeven das Kino und holte sich die Yorck Kinogruppe an seine Seite. 1996 eröffnete es als Arthousekino mit fünf einzigartigen Sälen und einem vielseitigen Programm.Gezeigt werden amerikanische Independent-Filme ebenso wie europäische und deutsche Arbeiten, regelmäßig auch in Originalversion. Das FaF widmet sich explizit auch dem Kinder- und Jugendkino: Täglich läuft ein anspruchsvolles Schulprogramm, außerdem findet hier das jährliche französische Kinderfilmfest Cinefête, die britischen Schulfilmwochen Britfilms, das Berlinale-Jugendfilmprogramm Generation sowie das Kinderkurzfilmfest KuKi statt. Kurzfilme gibt es auch im Rahmen des Interfilm Festival zu sehen. Im Rahmen der Französische Filmwoche werden aktuelle französische und frankophone Produktion noch vor offiziellem Kinostart gezeigt. Jeden Montag lässt sich ein vertrauensvolles Stammpublikum in der „Sneak Preview“ von demnächst anlaufenden Filmen überraschen. Und alle Jahre wieder ereignet sich hier die Heilige Sneak Preview Nacht, wenn am 24. Dezember besonders schöne Filmvorschauen in weihnachtlicher Atmosphäre gezeigt werden.
1925
Das Olympia Filmtheater eröffnet mit 1.200 Plätzen und Orchestergraben. Gebaut nach Entwürfen des Architekten Otto Werner, steht das Haus heute unter Denkmalschutz.1930er
Die UFA übernimmt das Lichtspieltheater. Es heißt ab jetzt „Ufa-Theater Friedrichshain“. Nach der Machtergreifung der Nazis werden hier vorwiegend NS-Propagandafilme gezeigt.1945
Der Krieg hat das Gebäude beschädigt, Filmvorführungen können jedoch weiter im kleinen Rahmen stattfinden.1957
Das inzwischen volkseigene Kino fasst nach Umbauarbeiten nur noch 250 Plätze.1995
Die Yorck-Gruppe übernimmt das Haus. Im Rahmen der Umbauarbeiten gestaltet die Bühnenbildnerin Vera Dobroschke fünf separate Kinosäle.2010
Auch das FaF wird mit digitaler Technik ausgestattet. Sogar 3D ist drin: als erstes Arthouse-Kino zeigt das FaF unter anderem Alice im Wunderland und Pina.2020
Im Lockdown bleiben die Lichter aus, aber die Fassade wird denkmalschutzgerecht saniert.